Wir sind stolz auf dich

D a n k e , dass Gott die Hand über Jasmine’s Leben hat! Wir sind so stolz auf unsere kostbare und geliebte Tochter!

Am heutigen Tag bin ich besonders stolz auf unsere Tochter Jasmine! Sie hat von ihrem Arbeitgeber, der CS in Zürich, vor über 1’000 Interessierten ein Online Referat über das breitgefächerte Thema Vorsorge, eines ihrer Spezialgebiete, gehalten. Stolz bin ich auch, wie sie sich darauf vorbereitet hat. Topmotiviert, strukturiert, intensiv und minutiös. Wir hatten das VORrecht, die Hauptprobe im kleinen Kreis (Peter und ich) und in den vertrauten vier Wänden mitzuerleben. Dabei habe ich wieder viel dazugelernt!

Ich freute mich auch mit Jasmine, dass sie nach der Präsentation nur so von Lobesworten überschüttet wurde. Das hat sie sich auch verdient! Sie ist wirklich mit viel Herzblut bei der Sache!

Auf wen oder was bist DU stolz?

Wenn ich eine Liste machen würde, käme sicher auch unter euch LeserInnen Vieles zusammen:
«Ich bin stolz auf meinen Ehepartner und mit wie viel Liebe und Barmherzigkeit er mir begegnet.»
«Ich bin stolz auf meine Eltern, wie viel kostbare Zeit sie schon für mich investiert haben»
„Ich bin stolz auf meine Kinder“ und dass sie es zu etwas gebracht haben im Leben»
„Ich bin stolz auf meinen Erfolg im privaten und beruflichen Bereich“,
„Ich bin stolz auf meine Familie und Freunde, weil sie immer da sind für mich“.

Diese Liste könnte beliebig fortgeführt werden. Und wer weiss, vielleicht fällt es dir ja richtig schwer zu sagen, auf was DU persönlich stolz bist. Viele von uns werden auch sehr bescheiden, wenn es um ihr eigenes Leben geht. Schliesslich kennen wir ja alle den Ausspruch:„Eigenlob stinkt“! Man stellt sich doch nicht in den Vordergrund, um zu sagen, was man alles kann und leistet, oder?

Aber jetzt kommt jemand daher und redet genau über dieses spannende Thema – und das auch noch im Namen Gottes. Worauf können wir als Christen stolz sein? Der Prophet Jeremia sagt es uns

So spricht der Herr: Der Weise sei nicht stolz auf seine Weisheit. Der Starke sei nicht stolz auf seine Stärke und der Reiche nicht auf seinen Reichtum! Wer sich rühmen will, soll sich nur deswegen rühmen: dass er wirklich klug ist und mich kennt. Dass er weiß, dass ich der Herr bin, der auf Erden Güte, Recht und Gerechtigkeit schafft. Denn diese machen mir Freude. – So lautet der Ausspruch des Herrn. Jeremia 9,22

Aha. So sieht also Gott die Sache. Schauen wir uns das noch einmal genauer an.

Das Erste: Der Weise sei nicht stolz auf seine Weisheit. Der Starke sei nicht stolz auf seine Stärke und der Reiche nicht auf seinen Reichtum!

Es ist doch paradox: Einerseits denken wir, man soll angeblich bescheiden bleiben und höchstens innerlich stolz sein. Und andererseits muss man bei uns anscheinend dauernd zeigen, was man drauf hat. „Mein Haus, mein Auto, mein Boot!“ Schau, was ich habe und was ich kann. Wer ist die Klügste, der Stärkste, der Schönste, die Reichste? Wer hier nicht laut genug „Ich“ schreit, wird gar nicht wahrgenommen. In Vorstellungsgesprächen müssen wir mit dem „angeben“, was wir an Fähigkeiten, Talenten und Erfahrungen haben. Im Fernsehen läuft eine Talentshow nach der anderen, in der Menschen versuchen, sich und ihre Fähigkeiten zur Show zu stellen, zu präsentieren, wie toll sie sind. Seit einiger Zeit gibt es deshalb auch neue Berufe: Social Influencer heisst jemand, den andere gute finden und dessen Videos tausendfach angeklickt werden, auch wenn dabei nur ein Apfel geschält wird. Sich rühmen – das ist heute fast Pflicht.

Natürlich braucht unsere Welt Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Talente zu entwickeln ist wichtig! Gaben und Begabungen und Vermögen sind aber nicht etwas, was wir aus uns selbst haben. Sie sind uns geschenkt. Sie sind uns von Gott geschenkt. Es geht nicht darum, dass man sich nicht über seine Talente und Fähigkeiten freuen darf, sondern darum, wie man sie nutzt und was unter dem Strich zählt. Keine Frage: Es gibt sogenannte „Soft skills“ für den Erfolg – Weisheit, Stärke und Vermögen, anders gesagt: Ein gutes Zeugnis, Durchsetzungsvermögen und Belastbarkeit – und Begabungen, Fähigkeiten, die man in die Wiege gelegt bekommen, aber auch hart erarbeitet hat. Das ist alles an sich gar nicht schlecht. Aber es ist so schnell verflogen. Beste Noten nützen nichts, wenn du dein Leben an die Wand fährst. Der schlauste Kopf und der begabteste Typ kann krank werden. Wie schnell rauschen die Aktien ins Tal! Wie schnell ist gewonnenes Geld durch die Finger geronnen! Weisheit, Stärke und Vermögen – all das hat früher oder später ein Ende. Darauf ist unter dem Strich kein Verlass. Und deshalb ist es auch nicht so, dass nur Weise, Starke und Reiche für Gott gut wären. Im Gegenteil: Er hat besonders ein Herz für alle, die nach unseren Maßstäben nicht unbedingt in diese Kategorien passen.

Paulus schreibt später an die Gemeinde in Korinth: Schaut euch doch selbst an, Brüder und Schwestern. Wen hat Gott berufen, zu Christus zu gehören? Nach menschlichem Maßstab geurteilt, gibt es da nicht viele Weise oder Einflussreiche. Es gibt auch nicht viele, die aus vornehmen Familien stammen! Nein …Was für die Welt keine Bedeutung hat und von ihr verachtet wird, das hat Gott ausgewählt …Deshalb kann kein Mensch vor Gott stolz sein. Gott allein habt ihr es zu verdanken, dass ihr zu Christus Jesus gehört. Er bringt uns die Weisheit, die von Gott kommt, Gerechtigkeit, Heiligkeit und Erlösung.Denn es sollte gültig bleiben, was in der Heiligen Schrift steht: »Wer auf etwas stolz sein will, soll auf den Herrn stolz sein.« (1Kor 1,26-31)

Das ist also nach Jeremia und nach Paulus, der hier Jeremia zitiert, das Zweite: Was unter dem Strich zählt, ist, Gott zu kennen. Das soll uns ausmachen – viel mehr als alles, was wir selbst leisten können oder haben.

„Jemanden kennen“ bedeutet, mit ihm vertraut sein, sich um ihn kümmern, ihn anerkennen. Das Organ der Erkenntnis Gottes ist in der biblischen Sprache in der Regel nicht der Verstand – so wenig der natürlich ausgeschaltet werden soll –, sondern das Herz. Wer ein Herz für Gott hat, wer ihn immer besser kennenlernt, der wird Gründe entdecken, ihn gut zu finden. Ja, der wird Gründe entdecken, Gott sogar besser und wichtiger zu finden als sich selbst. „Gott kennen ist Leben“ – so ist auf manchen Aufklebern zu lesen. Und genau darum geht es. Christen sind nicht Menschen, die alles besser drauf haben. Christen sind Menschen, die Gott kennen. Christen sind Menschen, die mit Gott vertraut sind.

Und was ist das für ein Gott, den man da kennen soll? Was charakterisiert ihn? Hier wird es jetzt aufregend, denn Gott definiert sich in unseren Versen selbst.

Das ist das Dritte: Gott ist ein Gott, der sich nicht selbst rühmt. Der Gott Israels, in dessen Namen Jeremia spricht, ist ein Gott, der seine Ehre daransetzt, auf Erden Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit zu üben. Daran ist er zu erkennen.

Und weil wir das so leicht übersehen, zeigt Gott sich in dem gekreuzigten Jesus unübersehbar als derjenige, der Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit übt auf Erden. Er begegnet uns barmherzig, also mit einem weiten Herzen. Er hält zu uns – auch dann, wenn wir scheitern. Er liebt uns eben nicht nur dann, wenn wir in einer Talentshow gewonnen haben. Er liebt uns auch dann, wenn wir es nicht geschafft haben, in einem Vorstellungsgespräch unsere Begabungen zu entfalten. Gott liebt uns, weil wir in seinen Augen wertvoll sind. Er hat ein Faible für Recht und Gerechtigkeit. Er sagt klar, was richtig und falsch ist, was dem Leben dient und was es zerstört. Für ihn ist Schuld kein Pillepalle, sondern darum kümmert er sich höchstpersönlich – damit alles in Ordnung kommt.

Wenn ich diesen Gott kennenlerne, werde ich mein Wissen, meine Kraft und unsere Verteilung des Reichtums neu bewerten. Wofür setze ich alles ein? Steht mein Wissen und meine Weisheit im Dienst der Barmherzigkeit für die, an deren Seite sich Gott stellt? Setze ich meine Macht und Kraft dafür ein, das Leben und die Liebe auf Erden zu stärken? Setze ich mein Vermögen dafür ein, einen armen Menschen in Gottes Namen etwas reicher zu machen?

Nochmal: Wenn ich auf etwas stolz sein soll, dann darauf, Gott zu kennen. Das hebräische Wort, das bei Jeremia mit „stolz sein“, übersetzt wurde, ist übrigens verwandt mit „Halleluja“ („Lobt Gott“). Die Frage ist also: Sind wir stolz auf uns und loben wir uns selbst – oder loben wir Gott und sind stolz auf ihn? Jedes Mal, wenn wir ein Halleluja anstimmen, entscheiden wir uns für das Zweite. Das tun wir miteinander im Gottesdienst. Aber das kann ich auch ganz praktisch selbst tun:

Ich kann dankbar sein, wo mir Weisheit, Kraft oder Talente geschenkt sind und wo mir etwas gelingt. Wo das so ist, sage ich fröhlich „Halleluja“, leise oder laut. Und wo mir Weisheit, Kraft oder Talent fehlt, wo mir etwas nicht gelingt, da sage ich ebenfalls „Halleluja“, denn unter dem Strich bleibt das Wichtigste, ob ich Gott kenne, dem ich alles verdanke – in diesem Leben und in alle Ewigkeit!

Er hat den Applaus verdient. AMEN

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