Warum lässt Gott Leid zu?

D a n k e  , dass Gott alle unsere Tage schon in sein Buch geschrieben hat, noch bevor einer begann.

Hast du dich auch schon gefragt, weshalb ein LIEBEnder, gerechter und allmächtiger Gott all das Leid auf dieser Erde zulässt? Heute  stellte mir eine Kollegin, die am Samstag einen plötzlichen Todesfall hinnehmen musste, dieselbe ernsthafte Frage. Sie meinte:»Ich schimpfte also schon mit diesem Gott im Himmel und fragte ihn, weshalb der Mann meiner besten Freundin so plötzlich und viel zu früh aus seinem Leben gerissen wurde!» 

Ja, es ist eine alte und gleichzeitig brandaktuelle Frage. Sie bleibt ohne Lösung – doch nicht ohne Hoffnung! Zu diesem Thema möchte ich dich gerne in eine Geschichte mitnehmen:

„Wenn mein Leben nur daraus besteht, anderen zur Last zu fallen oder gehänselt zu werden, dann hat es keinen Sinn.“ Diese traurige Bilanz zieht Nick Vujicic über sein Leben. Er ist gerade mal acht Jahre alt, als er zum ersten Mal über Selbstmord nachdenkt. Mit zehn versucht er, sich das Leben zu nehmen. Nick wird ohne Arme und Beine geboren. Ohne fremde Hilfe kann er nicht einmal seine Spielzeugkiste öffnen. Seine Eltern lieben ihn und doch hat er das Gefühl, nur eine Last zu sein. In der Schule wird er gehänselt und verspottet. Nick wird die Frage nicht los: Warum lässt Gott das zu? Warum hat er mich so gemacht?

Die Frage danach, wie ein liebender Gott Leid zulassen kann, beschäftigt viele Menschen auf der Welt. Es ist eine uralte Frage, die sich seit Menschengedenken jede Generation stellt. Unter dem Begriff Theodizee zusammengefasst, beschreibt sie den Versuch, die Vorstellung eines liebenden und allmächtigen Gottes mit dem Leid und den Grausamkeiten in der Welt in Einklang zu bringen: Wenn es einen liebenden und allmächtigen Gott gibt, warum hilft er dann nicht? Interessiert ihn das Leid nicht? Dann wäre er kein liebender Gott. Kann er nicht eingreifen? Dann wäre er nicht allmächtig. Die Theodizee-Frage stellt uns also vor einen Widerspruch. Was machen wir nun damit? Als Christen versuchen wir, in der Bibel eine Antwort auf diese Frage zu finden.

Es ist offensichtlich: Rund um den Globus leiden Menschen. Ob Männer oder Frauen, Erwachsene oder Kinder, arm oder reich. In jeder Nation und jeder sozialen Schicht leiden Menschen körperlich oder seelisch – der eine verliert sein Kind, ein anderer wird todkrank, ein weiterer wird von seinem Arbeitgeber ausgebeutet. Das Leid trifft den Menschen ganz ohne Ansehen der Person. Ein Blick in die Fernsehnachrichten oder die Tageszeitung genügt, um zu merken: Diese Welt hat ein Problem. Das ganze System krankt und es ist keine Heilung in Sicht.

Das Leid ist aus der Welt nicht mehr wegzudenken. Schon allein, weil kein Mensch perfekt ist. Ich füge mir beispielsweise selbst Leid zu, indem ich unachtsam Auto fahre und einen Unfall baue. Genauso meinem Beifahrer, der gar nichts für die Folgen meines Handelns kann. Doch Leid wird nicht nur durch Unachtsamkeit verursacht, sondern auch aus der eigenen Entscheidung heraus. Jeder Mensch hat die Freiheit, sich für oder gegen das Böse zu entscheiden. Das beginnt nicht erst beim Lügen und Betrügen, sondern schon im Kleinen: Wenn ich meine schlechte Laune an meinem Nächsten auslasse, füge ich ihm schon Leid zu. Hier könnte man auch fragen: Warum lassen Menschen Leid zu? Oder wie steht es mit den Lebensmitteln, die ich einkaufe? Bei den wenigsten kann ich nachvollziehen, unter welchen Bedingungen sie hergestellt wurden. Ich weiss, dass Tausende von Menschen unter Ausbeutung leiden, die ich mit meinen Einkäufen unterstütze. Leid und Schuld fängt schon im Kleinen an, bei mir ganz persönlich. Warum das so ist, erklärt die Bibel auf ihren ersten Seiten. Mehr dazu morgen …

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