Von was das Herz voll ist, geht der Mund über

D a n k e  für den kostbaren Input.

Heidi griff an der heutigen Morgenbesinnung in der reformierten Kirche in Koblenz das Thema mit den Emmausjüngern auf. Dieser Bibeltext hat heute – einmal mehr – sehr mein Herz berührt. Aus diesem Grund möchte ich ihn nachfolgend in der ganzen Länge publizieren und dazu noch einen Text von Wilhelm Busch mit euch teilen.

Und siehe, zwei von ihnen gingen an demselben Tage in ein Dorf, das war von Jerusalem etwa sechzig Stadien entfernt; dessen Name ist Emmaus. Und sie redeten miteinander von allen diesen Geschichten. Und es geschah, als sie so redeten und einander fragten, da nahte sich Jesus selbst und ging mit ihnen. Aber ihre Augen wurden gehalten, dass sie ihn nicht erkannten. Er sprach aber zu ihnen: Was sind das für Dinge, die ihr miteinander verhandelt unterwegs? Da blieben sie traurig stehen. Und der eine, mit Namen Kleopas, antwortete und sprach zu ihm: Bist du der Einzige unter den Fremden in Jerusalem, der nicht weiß, was in diesen Tagen dort geschehen ist? Und er sprach zu ihnen: Was denn? Sie aber sprachen zu ihm: Das mit Jesus von Nazareth, der ein Prophet war, mächtig in Tat und Wort vor Gott und allem Volk; wie ihn unsre Hohenpriester und Oberen zur Todesstrafe überantwortet und gekreuzigt haben. Wir aber hofften, er sei es, der Israel erlösen werde. Und über das alles ist heute der dritte Tag, dass dies geschehen ist. Auch haben uns erschreckt einige Frauen aus unserer Mitte, die sind früh bei dem Grab gewesen, haben seinen Leib nicht gefunden, kommen und sagen, sie haben eine Erscheinung von Engeln gesehen, die sagen, er lebe. Und einige von denen, die mit uns waren, gingen hin zum Grab und fanden’s so, wie die Frauen sagten; aber ihn sahen sie nicht. Und er sprach zu ihnen: O ihr Toren, zu trägen Herzens, all dem zu glauben, was die Propheten geredet haben! Musste nicht der Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen? Und er fing an bei Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was in allen Schriften von ihm gesagt war. Und sie kamen nahe an das Dorf, wo sie hingingen. Und er stellte sich, als wollte er weitergehen. Und sie nötigten ihn und sprachen: Bleibe bei uns; denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneigt. Und er ging hinein, bei ihnen zu bleiben. Und es geschah, als er mit ihnen zu Tisch saß, nahm er das Brot, dankte, brach’s und gab’s ihnen. Da wurden ihre Augen geöffnet, und sie erkannten ihn. Und er verschwand vor ihnen. Und sie sprachen untereinander: Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete? Und sie standen auf zu derselben Stunde, kehrten zurück nach Jerusalem und fanden die Elf versammelt und die bei ihnen waren; die sprachen: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden und dem Simon erschienen. Und sie erzählten ihnen, was auf dem Wege geschehen war und wie er von ihnen erkannt wurde, da er das Brot brach.

Jesu Erscheinung vor den Jüngern

Als sie aber davon redeten, trat er selbst mitten unter sie und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch! Sie erschraken aber und fürchteten sich und meinten, sie sähen einen Geist. Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr so erschrocken, und warum kommen solche Gedanken in euer Herz? Seht meine Hände und meine Füße, ich bin’s selber. Fasst mich an und seht; denn ein Geist hat nicht Fleisch und Knochen, wie ihr seht, dass ich sie habe. Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen seine Hände und Füße. Da sie es aber noch nicht glauben konnten vor Freude und sich verwunderten, sprach er zu ihnen: Habt ihr hier etwas zu essen? Und sie legten ihm ein Stück gebratenen Fisch vor. Und er nahm’s und aß vor ihnen. Er sprach aber zu ihnen: Das sind meine Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: Es muss alles erfüllt werden, was von mir geschrieben steht im Gesetz des Mose und in den Propheten und Psalmen. Da öffnete er ihnen das Verständnis, dass sie die Schrift verstanden, und sprach zu ihnen: So steht’s geschrieben, dass der Christus leiden wird und auferstehen von den Toten am dritten Tage; und dass gepredigt wird in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden unter allen Völkern. Von Jerusalem an seid ihr dafür Zeugen. Und siehe, ich sende auf euch, was mein Vater verheißen hat. Ihr aber sollt in der Stadt bleiben, bis ihr angetan werdet mit Kraft aus der Höhe. Lukas 24,13-49

Es gibt ein Bibelwort, das heisst: „Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.» Das Wort will sagen: Was ein Mensch in seinem Herzen bewegt, was ihn bedrängt oder erfreut, was ihn ängstigt oder was er ersehnt – davon redet er. Wovon reden wir?

Es gibt Leute, die reden immer nur von sich selbst: wenn sie alt sind, reden sie von ihren Krankheiten und wenn sie jung sind, reden sie von ihren Taten. Da ist das Herz ganz erfüllt von sich selbst. Wirklich angenehm sind solche Leute nicht. Andere gibt es, die reden nur vom Essen und Trinken. Ihr Herz ist der reinste Lebensmittelladen, angefüllt mit Alltagsdingen. Und wieder andere verstehen sich auf den Klatsch. Da wird mit ernster Miene der Nächste durchgehechelt. Und solches Reden verrät ein armseliges Herz. – Im Text heisst es: „Da sie davon redeten…» Wovon redeten diese Jünger? – Sie sprachen miteinander von den grossen Taten Gottes, vom Kreuz und von der Auferstehung Jesu. Welch herrliches Gesprächsthema! Diese Jünger waren Leute wie wir. Die Alltagsdinge bewegten sie auch, aber es ging ihnen wie einem nächtlichen Wanderer. Der sieht die Sterne und freut sich daran. Doch auf einmal geht die Sonne auf, und dann sind die Sterne unwichtig. Als die Jünger die grossen Taten Gottes sahen, als Jesus in ihr Leben kam, da wurde alles überstrahlt von diesem hellen Licht. Ihr Leben erstrahlte in neuem Glanz!

Lasst uns doch miteinander von den grossen Taten Gottes reden!

Ich will den HERRN loben und nie vergessen, wie viel Gutes er mir getan hat. Psalm 103,2

No Comments

Post A Comment