Halte durch!

D a n k e  Judith für die segensreiche Morgenandacht!

Heute führte mich der Geist Gottes – einmal mehr – so HERRlich! Als ich um 06.30 Uhr aus meinen Federn schlüpfte, hatte ich relativ «schnell» den Eindruck, ich müsste noch Werbung machen für das Konzert von Toby Meyer (s. gestriger Beitrag). «Schnell», dachte ich! Wieso denn überhaupt
«schnell»?, ratterte es weiter in meinen Gedanken. «Es eilt ja überhaupt nicht. Grundsätzlich könnte ich dies ja gut und gerne etwas später erledigen, ABER da war dieses GÖTTLICHE DRÄNGEN in mir. Und so folgte ich dieser lieblichen Stimme vom Himmel und stellte die Info in meinen What’sApp Status.

Kaum publik gemacht – es vergingen keine drei Minuten (!) -, trudelte schon ein erstes Feedback von einer lieben Kollegin vom Dorf rein. Sie schrieb: »Leider bin ich beim B.» Ich dachte mir sofort:»Oh, so schade! Das Konzert hätte ihr bestimmt auch gut gefallen.» Mein Bedauern tat ich ihr dann umgehend mit einer Antwort kund und machte gleich noch Werbung für die oekumenische Morgenbesinnung. Ich war mutig, denn diese sollte in 30 Minuten in Koblenz starten und wie sie selber sagte:»Ich bin noch im Pyjama und meinen Kaffee habe ich auch noch nicht gehabt.» Wie heisst es so schön:»Wo ein Wille, da ein Weg (nach Koblen)!» Zu meiner resp. unserer grossen Freude tauchte sie dann tatsächlich in der Kirche auf und setzte sich neben mich. Einmal schaute ich sie an und sah ihre Tränen. Gott hatte ihr Herz tief berührt. Sie meinte:»Das war die richtige Entscheidung, dass ich heute in die Morgenbesinnung gekommen bin. Im Moment läuft gerade so Vieles drunter und drüber. Dazu musste ich in den letzten Tagen gleich vier Todesfälle verkraften. Gott redet durch die Andacht von Judith genau in mein trauriges Herz.» 

Wie gut zu wissen, dass man genau in solchen Situationen zu Jesus rennen kann. ER ist IMMER da – Tag und Nacht! Er kennt auch all unseren Schmerz und versteht es immer wieder, uns Seine Liebe zu schenken. An dieser Stelle möchte ich dir gerne noch einen Text zitieren, den Judith heute aus der Bibellese-Zeitschrift ATEMPAUSE vorgelesen hat:

 

HALTE DURCH (Birgit Hilbich-Küppers)

Als Kind mochte ich den Karfreitag nicht. Die Geschichte im Gottesdienst versetzte mich in Panik. Der Tag war viel zu still; kein Glockengeläut war aus der nahegelegenen katholischen Kirche zu hören und oft war auch noch das Wetter trübe. Einmal, da war ich sechs oder sieben Jahre alt, schlief ich sogar während des Gottesdienstes ein. So musste ich mir all das Furchtbare nicht anhören. Aber dann wurde ich älter und verstand, dass es genau so geschehen musste. Ich musste lernen, die Karfreitagsbotschaft auszuhalten. Genau, wie Jesus es aushält, dass man ihn verspottet und ihm Schmerzen zufügt. Er schweigt … und hält es aus. Durchhalten. Schweigen. Still sein. Gar nicht so leicht!

Eines meiner Tageskinder, ein zwölfjähriger Junge, hat Trisomie 21. Wenn es etwas Auszuhalten gibt, ruft er mir gern zu: 

HALTE DURCH! 

Er nimmt meine Hand und lächelt. Als vor einigen Wochen meine Mutter beerdigt wurde, sass er im Trauergottesdienst neben mir und hielt meine Hand. Er sagte kein Wort, aber ich wusste auch so, was er mir sagen wollte: 

HALTE DURCH! 
So lerne ich, die Dinge anzunehmen, wie sie sind. Auch die Karfreitagsbotschaft, die in dem Moment schmerzt. 

Und in der sechsten Stunde kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde; und in der neunten Stunde schrie Jesus mit lauter Stimme: Eloí, Eloí, lemá sabachtháni?, was übersetzt ist: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Und als einige der Dabeistehenden es hörten, sagten sie: Siehe, er ruft Elia. Einer aber lief, füllte einen Schwamm mit Essig, steckte ihn auf ein Rohr, gab ihm zu trinken und sprach: Halt, lasst uns sehen, ob Elia kommt, ihn herabzunehmen! Jesus aber stieß einen lauten Schrei aus und verschied. Und der Vorhang des Tempels zerriss in zwei Stücke, von oben bis unten. Als aber der Hauptmann, der ihm gegenüber dabeistand, sah, dass er so verschied, sprach er: Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn! Markus 15,33-39

Gebet: Mein Gott, gib mir die Kraft, dass ich durchhalte und aushalte, was nicht zu ändern ist. Amen

 

Das nachfolgende Lied «Zwischen Himmel und Erde»,, das wir uns ebenfalls angehört haben, greift die Kreuzigung von Jesus auf und regt zum Nachdenken an.

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