Geschmuggelte Bibeln werden zum Segen

D a n k e  für all die gottesfürchtigen Menschen und ihre berührenden Lebensgeschichten. 

Am letzten Freitag waren wir ja bekanntlich zu Besuch bei der IWC in Schaffhausen, einer der führenden Uhrenmanufakturen. Hast du gewusst, dass die weltberühmte, niederländische Christin und Judenretterin Corrie ten Boom eine Uhrmacherin war? 

Ihr Vater betrieb ein Uhrmachergeschäft in Haarlem und erlernte 1920 in Basel den Beruf einer Uhrmacherin. Sie war 1924 die erste Frau der Niederlande, die ein Uhrmacher-Diplom erhielt. Die Eltern sowie die im Haus lebenden Tanten waren engagierte Mitglieder der Niederländisch-reformierten Kirche mit vielen freundschaftlichen Verbindungen zu Juden, die der Vater als „Gottes altes Volk“ besonders liebte. Corrie ten Boom blieb unverheiratet und arbeitete vor dem Zweiten Weltkrieg im Uhrmachergeschäft des Vaters. Ausserdem arbeitete sie in der der Sonntagsschule ihrer Kirchengemeinde mit, wofür sie sich neben der Arbeit im elterlichen Geschäft zur Religionslehrerin ausbilden liess.

Als 1940 der Krieg die Niederlande erreichte und die deutschen Besatzer alle Juden in die Konzentrationslager verschleppen wollten, versteckte und versorgte Corrie ten Boom mit ihrer Familie mehrere jüdische Familien in ihrem Haus hinter einem Verschlag. Eineinhalb Jahre lang ging das gut, obwohl es zunehmend schwieriger wurde, ausreichend Nahrung für alle zu beschaffen. Im April 1944 wurde Corrie ten Boom von einem Kollaborateur eine Falle gestellt. Sie und ihre Familie wurden denunziert und verhaftet. Schliesslich wurde Corrie ten Boom zusammen mit ihrer Schwester ins KZ Ravensbrück deportiert. Anders als ihre Schwester Betsie ten Boom überlebte sie die Qualen.

Mit einer Bibel, die sie bei ihrer Einlieferung ins Lager an der Kontrolle vorbei einschmuggeln konnte, hielt sie im Lager heimlich Bibelstunden, um den Überlebenswillen vieler Mitgefangener zu stärken.

Nach dem Krieg gründete Corrie ten Boom Rehabilitationszentren für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und setzte sich für die Versöhnung zwischen Opfern und Tätern ein. Sie predigte nicht nur in den Niederlanden, sondern auch in Deutschland und in über 60 anderen Ländern. Nach einem Vortrag in München im Jahr 1947 kam ein Mann auf sie zu, in dem sie den Aufseher aus dem Konzentrationslager Ravensbrück erkannte, und bat sie um Vergebung.

Ihr zentrales Thema war Vergebung, die nur durch Gottes Hilfe möglich sei. Sie schrieb einige Bücher; ihre Autobiographie Die Zuflucht (original: De Schuilplaats) wurde 1975 von James F. Collier unter dem Titel The Hiding Place verfilmt.

Von der Königin von Holland wurde Corrie ten Boom zudem in Anerkennung ihres selbstlosen Einsatzes während des Zweiten Weltkriegs zum Ritter geschlagen. Ihr Elternhaus ist heute das Corrie ten Boom Museum und wurde für die Besucher wieder in den Zustand von 1944 versetzt, so dass man das Versteck hinter einer falschen Wand in ihrem ehemaligen Schlafzimmer besichtigen kann, wo Juden und Mitglieder der niederländischen Untergrundbewegung beherbergt wurden.

Solche Lebensgeschichten berühren zutiefst mein Herz zutiefst! Deines auch? Überdies liebe ich all ihre tiefgründigen Zitate. Nachfolgend einige davon:

  • „Manche Menschen vertrauen dem Herrn, dass er ihre Seele rettet, nicht aber, dass er für ihr tägliches Leben sorgt.“
  • „Wer sorgt, nimmt die Verantwortung Gottes auf die eigenen Schultern.“
  • „Sich sorgen nimmt dem Morgen nichts von seinem Leid, aber es raubt dem Heute die Kraft.“
  • „Die Bibel ist wie eine Bank – am hilfreichsten, wenn sie geöffnet ist.“
  • „Wenn Gott einen Menschen misst, legt er das Maßband nicht um seinen Kopf, sondern um sein Herz.“
  • „Glaube ist nicht blinde Annahme – Glaube ist Vertrauen mit Sicht.“
  • „Wenn wir Gott unsere Schuld bringen, dann nimmt er sie und versenkt sie im Meer, da wo es am tiefsten ist. Und am Ufer stellt er ein Schild auf, darauf steht: ‚Angeln verboten!‘“

Seid aber untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus.

Epheser 4,32

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