Geschenkt

D a n k e   für die folgende Perlengeschichte:

In Indien lebte einst ein amerikanischer Missionar, den mit einem alten Perlentaucher eine enge Freundschaft verband. Schon viele Male hatte er erfolglos versucht, diesem eifrigen Hindu den Weg zum Leben in Jesus Christus zu erklären, dass das Heil und die Vergebung der Sünden durch Jesu Sühnetod am Kreuz für uns Menschen frei als Geschenk zu haben sei.

Leider wehrte der alte Mann alles ab und sagte, das sei viel zu billig. Er sei zu stolz dazu. Eines Tages kam er und bat den Missionar zu einem Besuch in sein Haus. Er wollte ihm etwas zeigen und übergeben. Als der Missionar bei ihm im Wohnzimmer sass, brachte der Perlentaucher ein Kästchen zum Vorschein. Dann berichtete er dem Freund, er habe einen Sohn gehabt. Der Missionar war völlig überrascht, denn der Vater hatte nie etwas von einem Sohn erzählt. 

Dieser Sohn, fuhr der alte Mann fort, war der beste Perlentaucher weit und breit. Immer träumte er davon, einmal eine Perle zu finden, die kostbarer sei als alle. Eines Tages fand er sie! Leider war er dabei zu lange unter Wasser geblieben und starb kurz darauf. Der Vater öffnete das Kästchen. Da lag eine grosse, in Farbe und Form vollkommene Perle. Der Missionar war überwältigt von ihrer Schönheit. Der alte Mann erklärte ihm nun, er habe jetzt, am Ende seines Lebens, alle Vorbereitungen getroffen zu einer Pilgerfahrt nach Delhi, eine Strecke von mehr als tausend Kilometern!

Weil Missionar Morse sein bester Freund sei, wolle er ihm diese kostbare Perle schenken, denn er wisse nicht, ob er wiederkehre. Die Pilgerfahrt müsse sein, denn damit werde er sich die ewige Glückseligkeit verdienen. Da hatte der Missionar eine andere Idee. Er bot seinem Freund an, er werde ihm die Perle abkaufen und tausend Rupien dafür zahlen. Als Rambhau ablehnte, erhörte Morse sein Angebot auf zehntausend Rupien. Aber der Perlentaucher erklärte ihm, dass die Perle mit keinem Preis der Welt zu bezahlen sei. Er könne sie ihm nur schenken. «Nein», sagte Morse, «das kann ich nicht annehmen. Vielleicht bin ich ja zu stolz, aber das ist zu billig. Ich muss für die Perle zahlen oder dafür arbeiten.» Der Perlentaucher erwiderte verblüfft:»Sahib, du verstehst mich überhaupt nicht. Mein Sohn hat sein Leben für diese Perle hergegeben. Ich kann sie um keinen Preis verkaufen. Aber erlaube mir, sie dir zu schenken. Nimm sie an als Zeichen meiner Liebe zu dir.»

Morse konnte einen Augenblick vor Bewegung nicht sprechen. Dann ergriff er die Hand seines Freundes und sagte leise:»Rambhau, sieh doch, das hast du auch immer zu Gott gesagt, du könntest dir nichts schenken lassen. Gott bietet dir das ewige Leben als freies Geschenk an. Das ist eine solch kostbare Gabe, dass kein Mensch sie bezahlen kann. Sie kostete Gott das Leben seines einzigen Sohnes. Hundert Pilgerfahrten können dir den Eingang in das Leben nicht erringen. Du kannst nur eines tun: Die Gabe annehmen als Zeichen der Liebe Gottes zu dir, einem sündigen Menschenleben. Sieh, Rambhau, ich nehme deine Gabe natürlich an, in grosser Demut und Dankbarkeit, und ich bitte Gott, ich möge mich ihrer würdig erweisen. Aber willst du nicht auch einfach in Demut die grosse Gabe Gottes für dich annehmen?»

In grosser Bewegung sagte der alte Mann nach einer Weile:«Sahib, jetzt wird es mir klar. Ich glaube, dass Jesus sich für mich dahingegeben hat. Ich nehme ihn an. «

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