Feuer und Wasser

D a n k e  für das ewige Feuer der Liebe!

Heute morgen chauffierte ich meinen lieben Schatz zum Bahnhof nach Döttingen. Kaum angekommen, ertönte folgende Durchsage: Aufgrund von Wartungsarbeiten an den Geleisen fällt der Zug leider aus. Autsch! Was nun? 

Kein Problem! Dann kommt eben Plan B zum Zug. Ab nach Laufenburg! Auf dem Weg dorthin erfahren wir aus der SBB App, dass auch da diverse Züge ausfallen. Grund dafür ist eine temporäre Schliessung des Bahnhofs in Pratteln infolge eines Grossbrandes. Und nun?

Kein Problem! Es gibt ja noch einen Plan C! Und so geniesse ich die Fahrt in die City of Basel an der Seite meines Lovers. 

Auf dem Weg kommen wir auch an der Rauchsäule in Pratteln vorbei. Da wurde es mir ganz anders ums Herz. Bestimmt gaben Retter und  Feuerwehrleute ihr Bestes, den Brand so schnell wie möglich zu löschen. Auch ich leiste einen klitzekleinen Beitrag und zwar mit einem Gebet zum Himmel.

Was machst DU, wenn es in deinem Leben brennt?
Mit dem nachfolgenden Wort aus der Bibel möchte ich dich heute ermutigen, auch in schwierigen Umständen durchzuhalten. 

Wenn du durchs Wasser gehst, ich bin bei dir, und durch Ströme, sie werden dich nicht überfluten; wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt werden, und die Flamme wird dich nicht verbrennen. Denn ich bin der HERR, dein Gott, ich, der Heilige Israels, dein Erretter. Jesaja 43,2.3

Gott benutzt hier zwei verschiedene Bilder – nämlich Wasser und Feuer – um uns klarzumachen, dass wir in Prüfungen und Schwierigkeiten nicht ohne Perspektive und Hoffnung sein müssen. 

Beide Bilder – Wasser und Feuer – werden in Gottes Wort einerseits benutzt, um uns ans Gericht zu erinnern, anderseits deuten sie aber Problemstellungen und Erprobungen an, die sich auf dem Weg des Gläubigen durch diese Welt ergeben können. Dabei ist es nicht von ungefähr, dass Gott zwei verschiedene Bilder gebraucht; zeigen sie uns doch unterschiedliche Aspekte auf.

Wasser

Eine gute Erklärung dafür, dass Schwierigkeiten und Nöte mit Wasser verglichen werden, finden wir in Psalm 77,20. Dort sagt Asaph:

Im Meer ist dein Weg, und deine Pfade sind in grossen Wassern, und deine Fussstapfen sind nicht bekannt.

Das Bild aus der Natur ist vielen von uns nicht fremd: Wenn wir am Meer spazieren gehen, kann man die Fussspur solange gut erkennen, wie wir auf dem Sand Abdrücke hinterlassen. Sobald wir aber mit unseren Füssen durch das Wasser gehen, ist keine Spur mehr sichtbar, weder im flachen und schon gar nicht im tiefen Wasser.

So scheint uns manchmal auch der Weg Gottes mit uns zu sein. Wir kommen in Situationen, wo wir keinen Weg und keinen Ausweg mehr sehen. Das können kleine Dinge des Alltags sein, es können auch die grösseren Begebenheiten des Lebens sein. 

Sind wir in solchen Momenten wirklich ohne Ausweg? Es scheint manchmal so, aber Gott möchte uns ermuntern. In Jesaja 43,16 sagt Er:

So spricht der HERR, der einen Weg gibt im Meer und einen Pfad in mächtigen Wassern …

Das ist eine der herrlichen Zusagen unseres Gottes. Es gibt keine Situation, in der Er nicht einen Weg und einen Ausweg weiss. Mit dem Liederdichter sagen wir:

  • Weiss ich den Weg auch nicht, du weisst ihn wohl. Das macht die Seele still und friedevoll.

Aber das ist noch nicht alles. Er kennt nicht nur einen gangbaren Weg, sondern Er gibt auch weitere Zusagen. In unserem oben zitierten Vers heisst es ausdrücklich: «Ich bin bei dir.» Gott weist uns nicht nur einen Weg, nein, Er geht ihn auch mit uns. Ist das nicht grossartig? David hatte dies auch erlebt, und er kleidet seine Erfahrung in die bekannten Worte:

Auch wenn ich wanderte im Tal des Todesschattens, fürchte ich nichts Übles, denn du bist bei mir. Psalm 23,4

Gott kommt sozusagen in unsere Umstände hinein, um mit seiner Hilfe und seinem Beistand bei uns zu sein. Nie würde unser Herr zulassen, dass wir über unser Vermögen geprüft werden. Selbst wenn es Ströme sind, durch die wir zu gehen haben, Er ist bei uns, und deshalb werden die Wasser uns nicht überfluten.

Feuer

Feuer ist in der Bibel ein bekanntes Bild von der prüfenden Hand Gottes im Leben von Menschen. Dabei lenken wir unsere Gedanken in zwei verschiedene Richtungen:

  • Erstens prüft und erprobt Gott uns, wenn es in unserem Leben Dinge gibt, die Ihm nicht gefallen, und die es verhindern, dass die Herrlichkeit des Herrn an uns gesehen wird. Davon spricht Gott durch den Propheten Maleachi sehr deutlich: «Denn er wird wie das Feuer des Schmelzers sein und wie die Lauge der Wäscher. Und er wird sitzen und das Silber schmelzen und reinigen; und er wird die Kinder Levi reinigen und sie läutern wie das Gold und wie das Silber» (Maleachi 3,2.3). 
  • Zweitens prüft und erprobt Gott, um die Schönheit des Glaubens sichtbar werden zu lassen. Davon spricht der Apostel Petrus: «… die ihr jetzt eine kurze Zeit, wenn es nötig ist, betrübt seid durch mancherlei Versuchungen (Prüfungen); damit die Bewährung eures Glaubens, viel kostbarer als die des Goldes, das vergeht, aber durch Feuer erprobt wird, befunden werde zu Lob und Herrlichkeit und Ehre in der Offenbarung Jesu Christi» (1. Petrus 1,6.7). Hier geht es nicht darum, dass etwas in unserem Leben weggetan werden soll, sondern darum, dass der Glaube bewährt wird. 

Prüfungen und Proben mögen also unterschiedliche Gründe haben. Aber eines bleibt immer gleich: die Zusage Gottes, dass wir nicht versengt werden, und dass die Flamme uns nicht verbrennen wird. Wir sehen dies bei den drei Freunden Daniels im Feuerofen deutlich illustriert. Sie rochen nicht einmal nach Feuer, als sie aus dem Ofen herauskamen. Und das Geheimnis ihrer Bewahrung? Es war der vierte Mann im Ofen, der Herr selbst, der auch bei uns ist.

Ich bin dein Erretter

Gott begründet seine Zusage mit den Worten: «Denn ich bin der Herr, dein Gott …, dein Erretter.» Erretter hat hier die Bedeutung von Helfer, Erhalter (vgl. auch Jesaja 63,8). In 1. Timotheus 4,10 sagt Paulus, dass Gott ein Erhalter aller Menschen ist, besonders der Gläubigen. Dieses Wort könnte ebenfalls mit Erretter wiedergegeben werden. Er ist nicht nur in der Vergangenheit unser Retter gewesen, als Er uns vor dem ewigen Verderben gerettet hat, nein, Er ist auch jetzt täglich Der, der uns hilft und uns erhält. Ja, Er ist der Erretter eines jeden Einzelnen von uns. Das ist wirklich eine gewaltige Zusage unseres Gottes: «Ich bin dein Erretter.» Deshalb sind wir in keiner Situation ohne Ausweg und deshalb wird uns auch die Flamme nicht verbrennen.

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