Der HERR ist mein Hirte

D a n k e , dass uns auf ewig Gutes und Barmherzigkeit folgen werden!

Einmal mehr war es mir eine grosse Freude, kurz nach acht Uhr morgens die Frauen in der reformierten Kirche in Koblenz willkommen zu heissen. 

Wie immer legte ich im Vorfeld Gott den Morgen hin und bat ihn um ein Thema. Dieses kam dann auch postwendend daher als ich mit Judith am Montag auf der Trike-Tour im Schwarzwald unterwegs war. Aus dem Nichts tauchte nämlich eine riesengrosse Schafherde mit ihrem Hirten und zwei Hunden auf. Wir waren gezwungen, mit unserem Gefährt auf der Fahrbahn anzuhalten. Das war vielleicht ein Spektakel! Sofort erinnerte ich mich an den legendären Psalm 23 von David:

Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.  Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar. Psalm 23,1-6

Diesen Psalm haben sehr viele Menschen liebgewonnen und ist ihnen vertraut. Ja, in ihm liegen so viele Schätze verborgen, die man nie ganz ergründen kann. Im ersten Teil redet David vom guten Hirten und gibt von Ihm Zeugnis, wie wir es auch tun sollten. Vom vierten Vers an gibt es eine Veränderung: «Und wenn ich auch wanderte durchs Tal der Todesschatten, so fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, die trösten mich.» Anstatt von Ihm zu reden, redet David jetzt zu Ihm; das «Er» ist in «Du» verwandelt. David war durchs Tal der Todesschatten gegangen!

Befanden auch wir uns schon einmal plötzlich in diesem Tal? Schien uns der Schatten undurchdringlich, nicht durchschaubar? Mussten wir dann jammern wie die, die keine Hoffnung haben? Nein! «Denn du bist bei mir, dein Stecken und dein Stab, die trösten mich.» Was ist in diesem Abschnitt geschehen? Es heisst nicht mehr «Er», sondern «Du». Das Schaf des guten Hirten hatte im Tal der Todesschatten eine Begegnung mit seinem Herrn, entdeckte Ihn ganz neu und von da an war seine Verbindung mit Ihm viel persönlicher und inniger. 

Dieses Tal und diese Schatten gibt es auf dem Weg eines jeden Schafes; aber wo ein Tal ist, sind auch Berge, und wo Schatten ist, muss auch Licht sein. Wenn die Prüfung in unserem Leben Frucht gebracht hat, werden wir entschlossener hinter dem Hirten hergehen und sagen können:»Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde; du hast mein Haupt mit ÖI gesalbt; mein Becher fliesst über.»

Wenn die richtige innere Verbindung mit dem Hirten widerhergestellt ist, steht in unserem geistlichen Leben anstatt der Armut ein gedeckter Tisch und zieht unsere Mitmenschen an, anstatt sie abzustossen. Wenn wir die Disziplin des Hirtenstabes annehmen, der uns auf dem Weg leitet und schützt, und nicht vor der Züchtigung des Herrn davonlaufen, dann werden wir getrost. Unser Haupt wird mit Öl gesalbt und unser Becher fliesst über auf unsere Umgebung. Der Herr will uns nicht arm machen, sondern reich! 

Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden und wird ein und aus gehen und Weide finden. Ein Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und umzubringen. Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und volle Genüge.  Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. Johannes 10,9-11

Er schlägt uns nicht nieder, sondern will uns aus allem Formalismus und Egoismus herausholen und wieder aufrichten. Unsere Prüfung wird nach allen Richtungen hin Frucht bringen; denn es gibt einen herrlichen Ausgang aus dem finsteren Tal.

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