BADENfahrt by day

D a n k e  für all die wunderbaren Begegnungen!

Am Mittwochmorgen ist ja bekanntlich immer Gebet mit meinen drei kostbaren Perlen angesagt. Bis zu den Sommerferien trafen wir uns mehrheitlich in Villigen und bei schönem Wetter und angenehmen Temperaturen ging es ab zur Aussichtsplattform Ried/Chrützli in Reuenthal. Seit diesem Monat wechseln wir uns nun ab zwischen Villigen, Reuenthal, Kleindöttingen und Gebenstorf. Jede Gastgeberin entscheidet dann selber, wie sie den Gebetsmorgen gestalten möchte. Claudia hatte die super Idee, dass wir nach Baden fahren könnten und vor Ort für all die Menschen beten, die am Fest ein und aus gehen.

Und wieder einmal musste ich schmunzeln und sagen:»Typisch Gott!» Er schaffte es doch einmal mehr, uns zu überraschen. Er liess uns ein Ehepaar über den Weg laufen, das ich schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr sah. Wir freuten uns riesig, einander wieder zu sehen! Und das Beste: Mit Robert war ich auch schon in einem Gebetsteam. Gemeinsam haben wir so viele Zeichen und Wunder erlebt – ich könnte ein Buch schreiben! Und so standen wir nun gemeinsam auf diesem grossen Platz vor dem «WESTERN VON GESTERN» – nur wir allein – und beteten frei heraus, wie es uns der Geist Gottes eingab. Wow, was für eine himmlische Zeit!

In unmittelbarer Nähe hielten sich zwei Sicherheitsbeamte auf, die das Areal bewachten und uns natürlich auch im Visier behielten. Ich fragte den einen Herrn freundlich, ob er vielleicht noch ein Foto von uns machen könnte. Wie sich später herausstellte, verstand er meine Frage auf Anhieb nicht richtig. Er verstand es so, als wollten wir von ihm selber ein Foto machen. Das verneinte er natürlich, denn das hatte seinen triftigen Grund! Der junge, sympathische Mann aus Afghanistan erzählte uns seine berührende Geschichte. Von seinen Verfolgungsängsten und Herausforderungen. Er war so unendlich dankbar, dass wir für ihn und seine Familie und Freunde in seinem Heimatland im Gebet einstanden! In diesem Moment wurde es mir so bewusst, wie glücklich ich mich schätzen kann, dass ich in der Schweiz wohnen darf. Dass ich nicht jeden Tag in Angst und Bange leben muss. Als wir uns verabschiedeten, gab ich ihm noch ein Traktat mit auf den Weg. Ein Traktat, das man in 10 Sprachen lesen kann. Mitunter auch SEINE Muttersprache! Er meinte:»Da bin ich so froh, dass ich es in Persisch lesen kann. Nicht, dass ich wieder etwas falsch verstehe!» Ja, wenn man gehorsam ist, geschehen Wunder um Wunder. Weit über die Grenzen hinaus. Möge der Herr in ihm und dem anderen, sehr offenen und liebenswürdigen Security weiterführen, was wir in sie hineingelegt haben.

Ein weiteres Highlight an diesem Morgen war der Besuch in der Wöschbar bei Stefan und seinen Freunden. Er war gerade dabei, die Treppenstufen mit dem Besen zu wischen, als wir vorbeischlenderten. Ich meinte zu ihm:»Wow, Tag und Nacht fleissig?!» Er erwiderte:»Ja, das ist so! Ich habe für die Badenfahrt 3 1/2 Wochen Ferien genommen!» Es sprudelte nur so aus ihm heraus. Während er aus seinem Nähkästchen plauderte, schnappte ich seinen Besen und meinte:»Mach mal eine Pause! Ich erledige den Rest der Treppe.» Seine Liebe, Freude und Leidenschaft war der Hammer! Der Hammer waren auch all die Waschmaschinen. Die eine tat es mir besonders an, denn sie erinnerte mich an meinen Onkel im Engadin. Er bediente vor vielen, vielen Jahren auch so eine SCHULTHESS und musste jedes Mal Kleingeld einwerfen, damit sie ihre Dienste tat. Im oberen Bereich der Bar standen weitere Waschmaschinen aufgetürmt. Voller Stolz zeigte er uns noch wie das Licht via Handy im Inneren der Maschinen bedient werden kann. Ja, da wurden wirklich etliche Stunden investiert, bis alles auf den Beinen resp. den Sockeln stand.

Ich danke auch dem topmotivierten Kellner, der uns beim feinen Mittagessen die Zeit versüsste sowie den zwei netten Damen für ihr erfrischendes Gespräch auf der Brücke. Auch sie waren so fasziniert von der Aussicht auf die Limmat und die Natur sowie die topmoderne Sprühnebelanlage. Da durfte natürlich ein Foto nicht fehlen – was ich natürlich gerne für sie knipste. Und schwupps, schon war man wieder im Fluss des Gesprächs! A propos Fluss, (Aus)Sicht, Wasser und Sprühnebel kommt mir folgendes geistliches Lied in den Sinn:

Lass dein Lebenswasser strömen über mich hin, lass den heilgen Geist erneuern meinen Sinn.

Die Natur und alles um uns herum wird sprechender und intensiver für uns, je mehr wir den Schöpfer durch ihn und in ihm wahrnehmen. Allzu oft trennen ihn Menschen von ihrem täglichen Leben und meinen, dass Gott nichts mit alledem zu tun hat. Ist das tatsächlich so? Unser Alltag, mit Nahrungsaufnahme, einkaufen, schlafen, anziehen, Sozialkontakten, Arbeit und Freizeit hat immer mit Gott einen direkten Zusammenhang. Denken wir nur einmal an die Gleichnisse Jesu: Essen mit dem heimgekehrten Sohn, Schlafen während das Korn auf dem Feld wächst, Arbeiten im Weinberg, Perlen kaufen, Kleider flicken, Wein abfüllen, Geldgeschäfte tätigen, Korn säen, Schafe hüten und so weiter. Jesus hat bei allen natürlichen Gelegenheiten an den Vater gedacht und an sein kommendes Reich. Und das können wir definitiv auch tun. 

Der Gott Jesu Christi, unseres Herrn, der Vater der Herrlichkeit, gebe euch den Geist der Weisheit und Offenbarung, damit ihr ihn erkennt. Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr versteht, zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid, welchen Reichtum die Herrlichkeit seines Erbes den Heiligen schenkt und wie überragend groß seine Macht sich an uns, den Gläubigen, erweist durch das Wirken seiner Kraft und Stärke. Epheser 1,17-19

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