Was ist gerecht?

D a n k e , dass wir einen gerechten Gott haben!

Die Frage stellt sich nur: Was ist gerecht und wie wird dieses Recht bestimmt. Spannende Frage, nicht wahr?

Ist es denn gerecht, dass jedes Jahr in der Schweiz tausende von Kinder abgetrieben werden? Ist es gerecht, dass Menschen auf brutale Art und Weise umgebracht werden? Ist es gerecht, dass Krieg herrscht? Ist es gerecht, dass manche Menschen todkrank werden und andere nicht? Ist es gerecht, wenn ich glücklich verheiratet bin und eine Single Frau total unglücklich ist, weil sie sich schon seit Jahren einen Mann an ihrer Seite wünscht? Ist es gerecht, wenn manche Paare fünf Kinder haben und andere gar keines? Ist es gerecht, wenn eine Familie ihr Kind verliert und eine andere nicht? Ist es gerecht, wenn einer befördert wird und ein anderer  seinen Job verliert? Diese Fragen könnten noch ins unermessliche weitergeführt werden. Sie lassen sich nicht so einfach beantworten. Besonders dann, wenn einem in einer Situation, der Boden unter den Füssen weggezogen wird. Leicht stellt sich dann die Frage: Wer ist schuld an der ganzen Misere? Ist Gott schuld? Bin ich selbst schuld? Sind andere Menschen schuld?

Ich habe schon oft folgenden Satz gehört: Wie kann Gott das alles zulassen? Ist es denn gerecht, dass wir Gott auf den Richterstuhl setzen? Er, der immer das Beste möchte für unser Leben? Menschen töten einander. Menschen stehlen. Menschen sind egoistisch. Menschen mobben, verurteilen und zeigen mit dem Finger auf andere. Nicht Gott.

Weisst du, welches die grösste Schuld der Menschheit war? Als sie Gott ablehnte und ihm den Rücken zukehrte. Ist Gott schuld? Nein. Definitiv nicht. Gott hat in seiner unendlich grossen Liebe zu uns gehandelt. Gott liess seinen Sohn Jesus anstelle des Menschen sterben. Für die Schuld des Menschen. Dafür, dass der Mensch Gott ablehnt. Gott ist die Liebe in Person und Er ist auch die Gerechtigkeit in Person. Muss nicht ein gerechter Gott Ungerechtigkeit bestrafen? Stell dir einmal folgendes vor: Ein Mensch bringt deine Tochter oder deinen Sohn um. Nun wird diese Person ermittelt und gefasst. Sie kommt vor Gericht. Stell dir weiter vor… Der Richter oder die Richterin sagt:„Ach, das war doch gar nicht so schlimm. Das passt schon. Schwamm drüber.“ Du kämst dir vor wie im falschen Film, nicht wahr? Wenn Gott gerecht ist, MUSS er doch Schuld bestrafen. Sonst wäre er nicht gerecht, sondern eine Marionette – ein Strohmann.

Der Mörder geht ins Gefängnis oder wird ebenso mit dem Tod bestraft. Gott musste jemanden strafen, aber statt uns Menschen zu strafen, wie wir es verdient hätten, strafte er seinen Sohn Jesus. Er liess ihn an einem Kreuz sterben.

In der Bibel heisst es:

An seinem eigenen Körper hat er unsere Sünden an das Kreuz hinaufgetragen, damit wir für die Sünde tot sind und für die Gerechtigkeit leben können. Durch seine Wunden seid ihr geheilt worden! 1. Petrus 2,24

Jesus hat also für unsere menschliche Schuld am Kreuz bezahlt. Die Schuld gesühnt. War das gerecht? Von Gottes Seite aus – ja. Von unserer Seite aus – nein. Wir hätten Strafe verdient. Jesus nicht. Er war absolut unschuldig. Aus diesem Grund gebühren die Rache und das Gericht Gott allein! Gott wird am Ende aller Zeiten die Menschen richten. Jesus anzunehmen, bedeutet dann, eine Eintrittskarte für den Himmel zu haben. Denn Jesus hat bereits für unsere Schuld bezahlt.

Selbstgerechtigkeit und Selbstjustiz führen nicht zum Ziel, sondern in eine Spirale der Gewalt. Selbstgerechtigkeit sagt: Ich brauche Gott nicht. Ich komme allein klar.

Selbstjustiz sagt: Ich muss mir meine Gerechtigkeit selbst zurückholen. Doch das funktioniert so nicht. Stattdessen hilft Vergebung. Vergebung ist nicht leicht umzusetzen. Vergebung bedeutet nicht, dass das Falsche und Schreckliche, das der andere getan hat, richtig war. Vergebung bedeutet aber, dass ich Gott die Rache überlasse und selbst frei werde, indem ich meinen Groll, meine Wut und Verzweiflung an Gott abgebe und ihn machen lasse. Sonst ist der andere mit seiner Schuld immer in meinem Leben präsent.

Ich hörte neulich in einer Predigt, dass Vergebung der „Tritt“ eines anderen hinaus aus meinem Herzen ist. Dann erst, wenn ich vergeben habe, ist mein Herz bereit, den Frieden Gottes zu empfangen. Erst, wenn ich vergebe, bin ich wirklich frei. Dann kann Gott sich um mich und den anderen kümmern.

Recht haben und Recht bekommen sind zwei Paar Schuhe. Aber Gott ist gerecht. Er sorgt für mein Recht und meine Rache. Jesus sagt: 

Wenn ihr euch aber weigert, anderen zu vergeben, wird euer Vater euch auch nicht vergeben. Matthäus 6,15

 

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