07 Jun Special Morning
D a n k e für den spannenden Austausch!
Heute freute ich mich einmal mehr auf unseren Spezialmorgen. Das heisst, wir Frauen trafen uns pünktlich um 08.15 Uhr in der reformierten Kirche in Koblenz, um gemeinsam einen knapp 30minütigen Film aus der Mediathek ERF Mensch Gott anzusehen. Im Anschluss sassen wir in gemütlicher Runde bei Kaffee und Gipfeli beisammen und tauschten uns über den Film aus. Um zum Film zu gelangen bitte HIER klicken. Der Titel lautete:
Christen waren meine liebsten Opfer!
Für Jan Brechlin waren naive Christen und ihr Glaube seine liebsten Opfer. Er diskutierte resp. diskutiert heute noch liebend gerne mit ihnen. Bevor er sein Leben Jesus weihte, genoss er seine Überlegenheit gegenüber anderen Menschen, indem er sie zu Boden redete. Der naive Gott war für den wortgewandten jungen Mann nichts mehr als eine nette Idee und die Bibel sowieso ein Märchenbuch. Jahre später: Verzweifelt, vollgepumpt mit Drogen und mit einem Bein im Gefängnis betet er mit letzter Kraft sein erstes Gebet. Und dies brachte im wahrsten Sinne des Wortes eine komplette Veränderung.
Kommet her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken! Matthäus 11,28
Jörg Zink übersetzt dieses Bibelwort:„Kommt her zu mir, die ihr müde seid und ermattet von übermässiger Last! Aufatmen sollt ihr und frei sein.“
Jesus lädt die Mühseligen und Beladenen ein, Menschen, die müde geworden sind und schwer tragen an ihren Belastungen. Der Maler Rembrandt hat diese Szene in seinem Hundertguldenblatt aus der Zeit um 1648 eindrücklich dargestellt: Im Zentrum dieses Bildes steht Jesus, mitten im Dunkel umgeben vom Licht und mit weit offenen Armen. Aus der Dunkelheit kommen die Menschen zu ihm oder werden gebracht. Zwei Frauen knien vor ihm und flehen ihn um Hilfe an. Eine Mutter trägt ihr Kind auf den Armen und bringt es zu Jesus. Ein Kranker wird auf der Schubkarre herangefahren. In den Gesichtern spiegelt sich die Not dieser Menschen. Mühsal und Lasten bringen sie mit und eine grosse Sehnsucht nach Hilfe. Wie gerne würden sie aufatmen und frei werden.
Und Jesus steht mit offenen Armen da und wendet sich all diesen Menschen zu. Jesu Einladung gilt. Er lädt uns ein, ihm zu bringen, was uns belastet und müde macht.
„Kommt und bringt diese Lasten zu mir!“ – lädt Jesus uns ein. Das Licht, die Wärme, die Güte und Liebe, die Jesus in Rembrandts Hundertguldenblatt ausstrahlt, die bekommen auch wir bei ihm zu spüren.
„Ich will euch erquicken“, sagt Jesus. Erquicken ist ein Wort, das wir in unserer Alltagssprache kaum mehr gebrauchen. Es bedeutet: stärken und wieder lebendig machen. Erquickung gibt es an der Quelle, aus der frisches, lebendiges Wasser fließt. Jesus ist diese Quelle, aus der wir neue Kraft schöpfen. Er lässt uns aufatmen und befreit in unseren Alltag gehen. Vielleicht bleiben die Lasten und Mühen dieselben, und doch lassen sie sich anders tragen, mit neuer Hoffnung und neuer Kraft. Bei Jesus kommt es zu einem „Aufschnaufen“, das uns wirklich weiterhilft.
Hedwig von Redern hat diese Erfahrung in einem Gedicht so beschrieben:
„Du weißt zu erquicken, wie kein Mensch es kann.
Du mein Hirt und Heiland, staunend bet’ ich an
und glückselig ruh’ ich in Dir allezeit,
bis ich jubelnd schaue deine Herrlichkeit.“
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