15 Aug Mit Früchten und Gemüse Grosszügigkeit leben
D a n k e für den köstlichen Wohlgeschmack!
Heute erreichten mich zwei Fotos aus Gippingen mit den folgenden, herzerwärmenden Worten:«Bi eus ufem Bänkli hets no Bohne für dech, wenn chasch bruche.» Da sage ich natürlich nicht nein, wenn mir Margrith und Edwin aus ihrem eigenen Garten ihr Gemüse offerieren. Und nicht nur mit Tomaten und Bohnen aus dem Garten von Keller’s aus Gippingen wurde ich beschenkt, auch aus Keller’s Garten aus Reuenthal. Christa überraschte uns mit ihrer selbstgemachten Nektarinenkonfitüre sowie mit Pflaumen und Salat! So lieb! Danke euch nochmals von Herzen für eure Grosszügigkeit!
Für sie alle ist Gärtnern mehr als ein Hobby. Beim Arbeiten kehrt man in eine gewisse Ruhe ein und kann allerlei Gedanken nachhängen. Und dabei schwingt auch immer eine grosse Vorfreude mit, wenn man dann hautnah miterleben kann, wie alles wächst. Damit dann natürlich auch alles wunderbar gedeihen kann, ist eine gute Pflege und Versorgung vonnöten, verbunden mit einer Menge Zeit und Arbeit.
In wen oder was investierst DU deine wertvolle Zeit?
Joe Bollinger, der bei CRU (Campus für Christus) in den USA arbeitet, geht noch einen Schritt weiter. Auf seinen 5’000 Quadratmetern Land baut er Blumen, Obst und Gemüse an, Gurken, Peperoni, Salat, Bohnen und alles, was der Boden sonst noch hergibt. Wenn sein Freund und Kollege Hector sieht, wie er dort arbeitet, dann meint er immer:«Um alles im Leben musst du dich kümmern und dir Zeit dafür nehmen, sei es Gartenarbeit oder die Beziehung zu Christus.» Da ist sicher etwas dran. Nicht umsonst ist in den Gleichnissen und Geschichten von Jesus sehr oft von Äckern und Gärten die Rede.
Für Joe ist Gartenarbeit mehr als ein Hobby; es ist seine Art, Kontakt zu Menschen zu suchen. Wann immer er und seine Frau Keijo im Garten etwas ernten, verschenken sie es. Sie gehen damit zu Bekannten und auch zu Unbekannten (!) in ihrer Nachbarschaft und klopfen an die Türen. «Hallo, ich bin mit zuständig für einen grossen Gemeinschaftsgarten hier in der Stadt, und wir haben mehr Salat, als wir selbst verbrauchen können», sagt Joe zum Beispiel. «Können Sie welchen gebrauchen? Er ist kostenlos. Ich habe ihn selbst angebaut – und will ihn nicht wegwerfen.» Viele staunen über sein Angebot: «Meinen Sie das ernst? Ist das wirklich für mich? Und ist es tatsächlich kostenlos?» Nicht nur in Zeiten, wo Slogans wie «America first» die Runde machen, kommt diese Grosszügigkeit gut an.
Der Landschaftsgärtner freut sich, wenn er anderen damit eine Freude machen kann. Und er geniesst es, Menschen kennenzulernen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Längst sind Joe und Keijo in ihrer Umgebung bekannt wie bunte Hunde. Jedes Mal, wenn sie auf der Strasse sind, kommt jemand vorbei und sagt mal eben Hallo. Viele dieser Gespräche drehen sich um die eigenen Kinder oder die des Gegenübers, um Arbeit, Gesundheit und oft auch um geistliche Fragen. Das geht ineinander über, wie bei der Nachbarin, die sich riesig über ein Gemüsepaket freute, weil sie gerade dabei war, ihre Ernährung umzustellen. Wegen ihrer Krebsbehandlung brauchte sie eine Chemotherapie und wollte die mit gesundem Essen unterstützen. Und sie war dankbar, dass Joe daran Anteil nahm und am Schluss noch für sie betete.
Mit einigen Menschen treffen sich Bollingers inzwischen zum gemeinsamen Bibellesen. Es hat sich so ergeben.
Eine US-Umfrage hat ergeben, dass um die 30 Prozent aller nicht christlich geprägten Menschen durchaus Interesse an einem Gespräch über den Glauben haben – die meisten kennen nur keine Christen. So sind Gartenarbeit und Ernte eine wunderbare Möglichkeit für Joe, sich als Christ vorzustellen – egal ob er seinem Nachbarn einen Sack Bohnen vorbeibringt oder die Obdachlosenküche in der Innenstadt mit frischem Gemüse versorgt. «Ich denke, das Herz des Ganzen ist es, dass sich dadurch Menschen begegnen», sagt Joe. Dann verabschiedet er sich. Er muss noch mal eben in den Garten und Kürbisse holen.
Was erntest DU?
Wie immer möchte ich auch in diesem Beitrag eine Bibelstelle zitieren. Es geht um die Arbeiter für Gottes Ernte.
Danach wählte Jesus zweiundsiebzig weitere Jünger aus und schickte sie immer zu zweit in die Städte und Dörfer, die er später selbst aufsuchen wollte.
Er sagte zu ihnen: »Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenige Arbeiter. Darum bittet den Herrn, dass er noch mehr Arbeiter aussendet, die seine Ernte einbringen. Lukas 10,1-2
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