12 Feb Meine Helden
D a n k e , dass wir unsere Zeit sinnvoll nutzen und uns von unserem Töpfer formen lassen!
Heute jagte ein Termin den anderen! Kurz nach acht Uhr steuerte ich in die ortsansässige COOP Filiale, um die Zutaten für das Mittagessen bei meinen lieben Eltern einzukaufen. Daraufhin ging es schnurstracks nach Hause zum Kochen. Mit all den feinen Esswaren ging es dann ab nach Würenlos zu meinen Eltern. Ich geniesse JEDE Minute in ihrer Gegenwart und bin einfach nur glücklich und dankbar, die besten Eltern zu haben, die es gibt! Sie waren und sind mir in vielen Belangen ein grosses Vorbild. Vor allem auch im Glaubensleben. Mein Mami bedankt sich viel für all die wunderbaren Dinge, die er in ihrem Leben geschenkt hat.
Kurz nach zehn Uhr sassen wir gemeinsam im Auto, um an die chirurgische Besprechung nach Dättwil zu fahren. Bekanntlich wurde ja mein Mami am 17. Januar 2024 an der Bauchspeicheldrüse operiert. Die OP verlief sehr gut. Was auch erfreulich ist, dass mein Mami (85) sich extrem schnell erholt hat. Jetzt gilt es, in klitzekleinen Schritten vorwärts zu gehen und dazu mehr und mehr an Gewicht (!) zuzulegen. Da ist sehr viel Geduld gefordert! Als fleissiges Bienchen ist das nicht immer einfach, wenn mein Mami gewisse Arbeiten an ihren ehrenwerten Ehemann abgeben muss.
Ich bin so froh, dass mein Mami – nach einer anfänglichen Durststrecke – ihr Kämpferherz zurückerlangt hat. Es bereitet uns wirklich sehr viel Freude, wie sie Tag für Tag mehr und mehr aufblüht. Klar, es gibt in alledem auch Tage, die nicht so gut laufen, aber das gehört auch zum Heilungsverlauf. Ja, in herausfordernden Zeiten ist es so wichtig, dass man als Familie zusammensteht, zueinander hält und immer wieder Mut und Hoffnung zuspricht. Vergessen wir nie: Zusammen sind wir stark – auch im Gebet!
DANKE AN DIESER STELLE FÜR ALLE EURE WUNDERSAMEN GEBETE! SIE SIND SO EIN SEGEN!
Aber er hat zu mir gesagt: »Meine Gnade ist alles, was du brauchst! Denn gerade wenn du schwach bist, wirkt meine Kraft ganz besonders an dir.« Darum will ich vor allem auf meine Schwachheit stolz sein. Dann nämlich erweist sich die Kraft von Christus an mir. 2. Korinther 12,9
An dieser Stelle möchte ich dir, liebes Mami und auch dir, lieber Papi ein grosses Kompliment aussprechen, wie ihr vorwärtsgeht. Das ist nicht selbstverständlich. Jeden Tag macht ihr das Beste aus jeder Situation! Ihr seid echt meine Helden!!!
Nach dem Arzttermin genossen wir im trauten Elternhaus ein feines Mittagessen. Ich freue mich jedes Mal, wenn die Portionen im Teller meines Mamis grösser und grösser werden. Auch wenn sie aktuell überhaupt keinen Hunger verspürt, beisst sie sich durch und sagt:»Ich esse vor allem auch euch zuliebe!»
Nach dem Mittag führte mich der Weg nach Schlossrued. Um 14.00 Uhr läuteten die Glocken die Beerdigung von Herbert ein (s. Beitrag vom 6. Februar 2024). Herbert bat den Pastor, den Menschen Hoffnung und Zuversicht, auch über den Tod hinaus, zu schenken. Pastor Michael Merkt vom Gospel Center in Brugg kam seinem Wunsch perfekt nach. Er verkündete die frohe Botschaft von unserem Retter und Erlöser und zitierte viele hoffnungsvolle, biblische Wahrheiten. Ich hätte stundenlang zuhören können. Ich weiss nicht, wie viele Male ich innerlich ein freudiges AMEN – so sei es, ausrief.
Darum lassen wir uns nicht entmutigen; sondern wenn auch unser äußerer Mensch zugrunde geht, so wird doch der innere Tag für Tag erneuert. Denn unsere Bedrängnis, die schnell vorübergehend und leicht ist, verschafft uns eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit, da wir nicht auf das Sichtbare sehen, sondern auf das Unsichtbare; denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig. 2. Korinther 4,16-18
Obwohl wir zusammenkamen, um von Herbert Abschied zu nehmen, verfielen wir nicht in eine tiefe Trauer. So hatte er es sich auch gewünscht. Der Gottesdienst war mit so vielen hoffnungsvollen und freudigen Höhepunkten geprägt, dass man eher Tränen vergiessen musste vor Rührung und unbeschreiblicher Gegenwart Gottes. Vor allem auch der Lobpreis, der Bettina und Stephan Bornick zum Besten gaben, berührte unsere Herzen.
Ein vertrauter Freund, der mit Herbert die Schulbank drückte und mit ihm die Leidenschaft für die Blasmusik teilte, kam auch zu Wort. Er traf Herbert noch kurz vor seinem Tod ein letztes Mal und erzählte uns von dieser einzigartigen Begegnung. Wie er selber sagt, konnte er nur staunen, wie die Familie vorbildlich zusammensteht und alle ihren Glauben an Gott, nicht nur in Wort, sondern auch in der Tat leben. Bei Herbert keimte trotz seines Leidens nie Groll und Unmut auf. Er strotzte stattdessen JEDEN NEUEN TAG (!) nur so vor Dankbarkeit, auch seiner geliebten Familie gegenüber. Er richtete seinen Fokus stets auf das Gute. Seinen Liebsten sagte er zum Schluss:»Bhüet di Gott – wir sehen uns wieder!»
Um 18.30 Uhr stand dann noch der letzte Termin für heute auf dem Programm. Tochter Jasmine liebt es, mir Geschenke zu machen, die nicht ab der Stange kommen. Sie bevorzugt es, kostbare Zeit mit mir zu verbringen. Und so führte uns der Weg nach Felsenau zu Beatrice Laube ins Töpferstudio. Wir setzten einen langersehnten Traum in die Wirklichkeit um. Eine riesengrosse Teetasse mit 0,6 l Fassungsvermögen! Als Anfängerin kein einfaches Unterfangen. Erst, wenn man es selbst einmal versucht hat, merkt man, wie schwer es ist, dieses Handwerk zu beherrschen. Geduld und Fingerspitzengefühl sind gefragt. Gott sei Dank kam Beatrice immer wieder am Werkbank vorbei und gab uns hilfreiche Tipps. Sie schenkte meinem «Kunstwerk» auch immer mal wieder ihre rettenden, liebevollen und erfahrenen Töpferhände. Es war faszinierend, ihr dabei zuzusehen, wie sie mühelos mit dem Ton umging. Die nächsten fünf Montage geht es weiter und ich bin gespannt, was noch alles auf mich wartet. Auf dem Nachhauseweg kam mir eine segensreiche Idee in den Sinn, was ich noch töpfern könnte. Lasst euch überraschen! Mehr dazu verrate ich gerne zu einem späteren Zeitpunkt …
Das Bild des Töpfers wird auch in der Bibel verwendet. Dort steht:
HERR, du bist unser Vater. Wir sind der Ton und du bist unser Töpfer, wir alle sind das Werk deiner Hände. Jesaja 64,7
Wir sind kein Zufall, sondern von einem sehr fähigen Künstler – nämlich Gott – geformt worden. Er beherrscht sein Handwerk und wollte, dass es dich gibt. Du bist eins seiner Einzelstücke, dass er von Hand gefertigt hat.
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