15 Nov Gibt es ein Rezept?
D a n k e für kostbare Freunde und Schultern zum Anlehnen.
Heute möchte ich dich mitnehmen in die berührende Geschichte von Hiob. Sein Name steht in der Bibel für unfassbares Leid, grosse Schmerzen und Tod. Ein Mann, der alles verloren hat, sei es sein Reichtum, seine Familie, seine Gesundheit.
Wie gehst DU mit Menschen um, denen ihr Liebstes entrissen wurde? Es gibt kein Rezept. Die Freunde Hiobs taten das einzig Richtige. Sie gehen zu ihm, lassen ihn in seiner Trauer nicht allein, leiden mit, schweigen (!).
Dann setzten sie sich zu Hiob auf den Boden. Sieben Tage und sieben Nächte saßen sie da, ohne ein Wort zu sagen, denn sie spürten, wie tief Hiobs Schmerz war. Hiob 2,13
Sie klagen und weinen auch mit ihrem Freund, hören zu und versuchen zu trösten.
War das einfach Schicksal? Nein. Gott war sozusagen im Gespräch mit dem Satan. Dieser wollte nicht glauben, dass ein Mensch an Gott festhält, selbst dann, wenn es ihm schlecht geht. Er dachte, Vertrauen in Gott gibt es nur, wenn es Vorteile bringt.
Hiob steht für etwas anderes. Er hat mit Gott und Menschen gerungen. Er hat den Tag seiner Geburt verflucht, weil er solches Leid erleben musste. Er fand lange Zeit keinen Frieden. Seine Freunde verstehen ihn nicht. Selbst seine Frau ist ihm kein Trost.
Und seine Frau spricht zu ihm: Hältst du noch fest an deiner Frömmigkeit? Fluche Gott und stirb! Hiob 2,9
Hiob lässt sich nicht abbringen vom dummen Geschwätz seiner Frau und bleibt Gott treu.
Obwohl dieses Leid über ihn hereinbrach, versündigte Hiob sich nicht. Kein böses Wort gegen Gott kam über seine Lippen. Hiob 1,22
Er bekennt sogar:
Ich weiß, dass mein Erlöser lebt. Hiob 19,25
Ein absolut starkes Wort, nicht wahr? Das sagt Hiob nicht im Überschwang seiner Kräfte, sondern als er alles verloren hat und vom Leben gebeutelt wurde. Warum macht er das? Ich glaube, weil er mit seiner Verzweiflung und Trauer zu Gott kommt. Er hat Gott nicht verstanden, aber trotzdem an ihn geglaubt. Das finde ich beeindruckend und ermutigend.
Am Ende dieser dramatischen Zeit fast Hiob seine Erfahrung zusammen und sagt:
Bisher kannte ich dich nur vom Hörensagen, doch jetzt habe ich dich mit eigenen Augen gesehen. Hiob 42,5
Gerade in dieser schweren Zeit hat Hiob mehr von Gott verstanden und gesehen, als ihm vorher möglich war. Das heisst nicht, dass Leid gut ist, aber es hat dazu geführt, dass Herz Gottes zu entdecken. Gott blieb im grössten Schmerz und Verlust bei Hiob. Er verliess ihn nicht.
Für viele Menschen und vor allem auch für meinen lieben Schatz wurde diese Erfahrung zu einer Ermutigung. Gott ist da, auch wenn ich ihn nicht verstehe. Gott ist da, auch wenn ich jetzt leide. Sogar noch mehr, Gott hilft mir und er trägt mich auch in den schweren Stunden meines Lebens.
Bis heute buchstabieren Menschen diese Worte Hiobs nach und sagen: Gott, du bist mein Helfer und Erlöser. Du stehst mir bei zu jeder Zeit.
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