18 Okt Gott sieht dich
D a n k e Heidi, dass du uns mitgenommen hast auf eine spannende, alttestamentliche Reise.
Heute morgen stand die oekumenische Morgenbesinnung in der reformierten Kirche in Koblenz auf dem Programm. Wir tauchten ein in die Geschichte von 1. Mose 16.
Sarai konnte keine Kinder bekommen und in ihrer Verzweiflung gab sie ihrem Mann Abram ihre Sklavin Hagar als Nebenfrau. Damals übrigens eine durchaus übliche Vorgehensweise. Die Kinder der Sklavin wurden dann als Kinder der Ehefrau betrachtet. Und so fühlte sich Sarai gerade mehrfach gestraft. Zudem wurde eine verheiratete Frau, die keine Kinder bekommen konnte, von anderen Frauen gering geachtet.
Wie man deutlich erkennen kann, fiel es Sarai und Abram schwer, Gottes Versprechen Glauben zu schenken. Sie nahmen stattdessen die Dinge selbst in die Hand. Aus diesem Mangel an Glauben entstanden eine Reihe von Problemen. Dies tritt unweigerlich ein, wenn wir die Dinge an Gottes Stelle lösen wollen und versuchen, mit unseren eigenen Bemühungen, die nicht mit seinen Anweisungen übereinstimmen, für die Erfüllung seiner Zusagen zu sorgen. Im Fall von Sarai und Abram war die Zeit die grösste Prüfung. Sie hatten einfach keine Geduld, Gott in ihrem Leben wirken zu lassen. Wenn wir Gott um etwas bitten und dann warten müssen, geraten wir oft in Versuchung, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und damit störend in Gottes Pläne einzugreifen.
Im Verlauf der Schwangerschaft sprang Sarai so hart mit Hagar um, dass diese davonlief. Sie floh sozusagen von ihrer Herrin und von ihren Problemen. Wut kann gefährlich sein, besonders wenn sie die Folge unserer eigenen Fehler ist. Gott sei Dank tauchte in der Wüste ein Engel des Herrn auf und gab Hagar folgende Ratschläge:
Er forderte Hagar auf, zu Sarai, der Ursache des Problems zurückzukehren.
Hagar musste sich Sarai unterordnen und an ihrer Haltung gegenüber Sarai arbeiten. Gleichgültig, wie berechtigt diese Haltung auch sein mochte.
Flucht vor Problemen ist keine Lösung! Es ist klug, zu unseren Problemen zurückzukehren, sie direkt anzupacken, Gottes Zusage und Hilfe anzunehmen, unsere Haltung zu berichtigen und unsere Aufgaben zu erfüllen.
Trotz dieser chaotischen Situation zeigte Gott, dass er alle Dinge zum Guten führen kann. Sarai und Abram erhielten am Ende trotzdem den Sohn, den sie sich so verzweifelt wünschten. Gott löste auch Hagars Problem, obwohl Abram sich weigerte, einzugreifen. Für Gott ist wirklich KEIN Problem zu kompliziert. Wir müssen nur bereit sein, seine Hilfe anzunehmen.
Da sagte der Engel des HERRN zu ihr: »Geh zu ihr zurück. Bleib ihre Sklavin und ordne dich ihr unter! Ich werde dir so viele Nachkommen schenken, dass man sie nicht mehr zählen kann! Du bist schwanger und wirst bald einen Sohn bekommen. Nenne ihn Ismael (›Gott hört‹), denn der HERR hat gehört, wie du gelitten hast. Dein Sohn wird wie ein wildes Tier sein, das niemand bändigen kann. Er wird mit jedem kämpfen und jeder mit ihm. Voller Trotz bietet er seinen Verwandten die Stirn.« Da rief Hagar aus: »Ich bin tatsächlich dem begegnet, der mich sieht!« Darum nannte sie den HERRN, der mit ihr gesprochen hatte: »Du bist der Gott, der mich sieht.« 1. Mose 16,9-13
No Comments