27 Aug Der Zeitgeist weht durch die Bibel
D a n k e, dass die ganze Heilige Schrift von Gott eingegeben ist.
Sie soll uns unterweisen; sie hilft uns, unsere Schuld einzusehen, wieder auf den richtigen Weg zu kommen und so zu leben, wie es Gott gefällt. So werden wir reife Christen und als Diener Gottes fähig, in jeder Beziehung Gutes zu tun. 2. Timotheus 3,16-17
In der Weltwoche habe ich vor wenigen Stunden folgende Überschrift gelesen:
Pünktlich zur «Pride Week» bekommt Luzern eine queere Bibel.
Weiter schreibt Gottfried Locher: Darf man eine queere Bibel schreiben? Sicher. Man darf die Bibel auch feministisch oder marxistisch schreiben, alles schon da gewesen. Das war früher zwar genauso falsch, aber wenigstens mutig, ein Angriff auf die Kirchenoberen. Mut ist heute nicht mehr nötig. Schliesslich segeln die staatsnahen Kirchen selber brav im Wind des Zeitgeistes.
Ein katholischer Kirchenbeamter aus Luzern schreibt die Bibel um. Er findet, dass sie anders besser zur queeren Community passe. Assistiert wird er dabei von einer queer-feministischen Aktivistin, Selbstbezeichnung «Berufskatholikin». Dabei entstehe eine Bibel, die «Texte ins regenbogenfarbige Licht» rücke, schreibt die katholische Kirche Luzern und findet das gut. Die reformierte Staatskirchenschwester applaudiert.
Das ist verständlich. Schliesslich entleeren sich die Landeskirchen in atemberaubendem Tempo, da tut man viel für ein bisschen Medienlob. Bibel neu schreiben? Klingt visionär. Feministisch gab’s schon, marxistisch schon lange, heute also queer. Was immer gesellschaftlich gerade Mode ist: garantiert säuselt es auch von der Kanzel herunter.
Trotzdem ist es falsch. Wer die Bibel «neu» schreibt, schreibt sein eigenes Evangelium. Er projiziert seine eigene Heilslehre in einen Text, der ihm nicht gehört. Darum basteln Weltreligionen nicht an ihren Grundtexten herum. Auch nicht das Christentum. Die Bibel ist kein Jekami für Aktivisten.
Wer die Bibel liest, sollte weniger den Text umdeuten als vielmehr sich selbst, seine eigenen Werte, sein Leben. Wir ändern nicht die Bibel, aber sie ändert uns. Immerhin stecken 1000 Jahre gesammelte Weisheit drin.
Übrigens, die drei Top-Kommentare zum Bericht lauten wie folgt:
1. Sodom und Gomorra in Neuauflage.
2. Der Tag des Jüngsten Gerichts kann nicht mehr fern sein …
3…. ob sie beim Umschreiben die wirkliche Bedeutung des Regenbogens entdecken werden? Ich hoffe es …
Ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand zu diesen Dingen hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen hinzufügen, die in diesem Buche geschrieben sind; und wenn jemand von den Worten des Buches dieser Weissagung wegnimmt, so wird Gott sein Teil wegnehmen von dem Baume des Lebens und aus der heiligen Stadt, die in diesem Buche geschrieben ist. Der diese Dinge bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald. -Amen; komm, Herr Jesus! Offenbarung 22,18-21
Gottfried Locher betreibt die Internetseite neueswortzumsonntag.ch. Klick dich doch auch mal ein.
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