02 Aug Wachstum des Geistes
D a n k e für die kostbaren Früchte des Geistes!
So, wie man den Verstand und den Körper trainieren kann, so kann man auch den Geist trainieren. Wenn es nämlich wahr ist, dass der Geist des Menschen eine Leuchte des Herrn ist und dass Gott uns durch unseren Geist erleuchten und führen will – und es ist wahr -, dann ist es wichtig, diesen Teil von uns zu entwickeln. Der Geist des Menschen muss zunehmen, damit er ein sicherer Führer sein kann.
Eine Leuchte des HERRN ist des Menschen Geist; er durchforscht alle Kammern des Innern. Sprüche 20,27
Ich bin überzeugt, dass wir unseren Geist so trainieren können, dass wir immer ein sofortiges «Ja» oder «Nein» in unserem Inneren, sogar zu den geringeren Details des Lebens, bekommen. Bekanntlich brauchte es ja auch Zeit, um unseren Verstand zu entwickeln, denn wir sind ja schliesslich auch nicht an einem Tag in die erste Klasse gekommen und haben am nächsten Tag die Hochschule abgeschlossen. So braucht es auch Zeit, unseren Geist zu entwickeln, auszubilden und zu trainieren.
Und wer sich mehr und mehr auf den Heiligen Geist einlässt, wird eine Charakterveränderung erleben. Die Bibel nennt dazu einige Merkmale:
Freude. Freude an der Beziehung mit Christus, Freude an einer neuen Lebensqualität, die dadurch entstanden ist. Die Fähigkeit, sich über gute Entwicklungen und Ereignisse zusammen mit andern zu freuen.
Friede. Ein Friede mit Gott, aus dem der Friede mit Menschen resultiert. Menschen, die mit sich selbst im Unfrieden leben, werden auch mit andern im Dauerstress stehen. Der innere Friede, der aus der Vergebung und Erlösung resultiert, befähigt dazu, friedfertig zu sein und Frieden zu verbreiten.
Langmut. Damit ist die Geduld gemeint, andere in ihren Problemen, Charaktereigenschaften und Aggressionen zu (er)tragen. Ihnen auch Liebe und Verständnis entgegen zu bringen, auch wenn wir nichts davon von ihnen erhalten.
Freundlichkeit. Ich habe ein grundsätzliches Ja zu Menschen; gerade auch im Wissen, dass ich von ihnen nicht unbedingt „Freundlichkeit“ erwarten darf.
Güte. Von Gottes „Gutsein“ überfliessen, unabhängig davon, was von den andern zurückkommt. Sie meint es gut mit den Menschen und will das Beste für sie.
Treue. Sie kann mit „Liebe in Bewährungsproben“ umschrieben werden. Sie erträgt Enttäuschungen. Sie kann Beziehungen wieder herstellen, wo sie von andern verletzt worden sind. Es ist ein Verhalten, das der Eigenschaft Gottes zutiefst entspricht.
Sanftmut. Sie lässt sich nicht reizen und provozieren. Sie stellt nicht bloss, sondern gibt dem andern wieder eine Chance.
Selbstbeherrschung. Eine Grundvoraussetzung für das christliche Leben. Nur in der persönlichen Ausrichtung auf das grosse Ziel des christlichen Lebens ist es möglich, auf Dinge zu verzichten, die unserem Naturell so nahe sind und doch den andern verletzen oder auch zerstören können. Sie ist die Herrschaft über sich selbst und damit Voraussetzung für echte Freiheit.
Die beschriebenen Eigenschaften gehen über das hinaus, was uns normalerweise als Menschen möglich ist. Sie sind aber auch nicht automatisch mit der Erfahrung des Geistempfangs vorhanden, sondern entwickeln sich in der Schule des christlichen Lebens. Negative Reaktionen aus unserer Umgebung sollen uns immer wieder daran erinnern, wo wir noch charakterliches Wachstum im Sinne der Geistesfrucht brauchen.
Übung
Bitte mache dir Gedanken zur folgenden Frage:
Mit welcher der oben beschriebenen „Früchte des Geistes“ hast du am meisten Mühe? Was kannst du in den nächsten Tagen ausser dem Gebet ganz konkret machen, um diese Frucht reifen zu lassen?
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