07 Jan Dreikönigskuchen
D a n k e , dass ich ein Königskind bin!
Alle Jahre wieder am 6. Januar sind alle gespannt, wer den Plastikkönig aus dem Dreikönigskuchen fischt. Doch was hat es mit dem König im Kuchen auf sich?
In der Schweiz wurde das Dreikönigsfest in den Zünften nachweislich schon seit 1311 gefeiert. Es wurde dabei eine Bohne im Dreikönigskuchen versteckt und wer sie fand, war dann König für einen Tag. Andere Quellen zeigen, dass dieser Brauch in ähnlicher Form auch in England üblich war. Im Mittelalter ging dieser Brauch dann mehr und mehr verloren.
Jedes Jahr werden in der Schweiz etwa eine Million Kuchen abgesetzt. Der Brauch wurde erst vor etwa einem halben Jahrhundert wiederbelebt, als Max Währen aufgrund seiner Recherchen nach dem Krieg auf diese alte Tradition stiess und von der Fachschule für Bäcker schliesslich einen modernen Königskuchen entwerfen liess. Die Bäcker nahmen den alten Brauch dann aber erst 1952 wieder auf.
Die Ursprünge dieses Brauchs reichen aber viel weiter zurück, obwohl sie letztendlich nicht ganz klar sind. Gemäss dem Evangelischen Pressedienst Deutschland epd ist der Dreikönigstag vor allem ein katholischer Festtag. Der Tag erinnert an Jesus in der Krippe, also nach christlichem Glauben an das Erscheinen Gottes in der Welt. Daher wird der Tag auch Epiphanias genannt – aus dem griechischen Wort «epiphaneia» für «Erscheinung» abgeleitet.
Der Tag, der in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt sowie in Österreich gesetzlicher Feiertag ist, hat seinen Ursprung im Matthäusevangelium. Dort ist von «Weisen» oder Sterndeutern aus dem Morgenland die Rede, die in die Krippe kamen, um Jesus anzubeten.
Da Jesus geboren war zu Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und sprachen: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, ihn anzubeten. Matthäus 2,1-2
Dass es sich um drei Könige gehandelt haben soll, wurde in der Überlieferung aus der Anzahl und der Kostbarkeit der Geschenke – Gold, Weihrauch und Myrrhe – abgeleitet. Die Namen Kaspar, Melchior und Balthasar erhielten die drei «Könige» wohl um das 8. Jahrhundert herum. Später wurde Balthasar eine schwarze Hautfarbe zugesprochen.
Im frühen Christentum erinnerten die Gläubigen am 6. Januar an die Taufe Jesu durch Johannes den Täufer: «Zu der Zeit kam Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, dass er sich von ihm taufen liesse», heisst es etwa im Matthäus-Evangelium. Dies wurde zum Vorbild der Taufe als dem grundlegenden Sakrament (Heilszeichen) der Christenheit. Das ursprüngliche Geburts- und Tauffest Jesu wurde erst im frühen Mittelalter zum Gedenktag für die «Heiligen Drei Könige», die das Jesuskind anbeten.
Viele orthodoxe Christen feiern erst in der Nacht zum Mittwoch das Weihnachtsfest. Die russisch-orthodoxe Kirche feiert Weihnachten nach dem julianischen Kalender und damit 13 Tage nach den katholischen und protestantischen Christen. Auch die serbischen, georgischen und ukrainischen Orthodoxen sowie einige weitere Kirchen, die nicht der gregorianischen Kalenderreform gefolgt sind, feiern die Geburt Christi in der Nacht zum 7. Januar.
Nachdem die Weisen fortgezogen waren, kam ein Engel des Herrn im Traum zu Josef und befahl ihm: »Steh schnell auf und flieh mit dem Kind und seiner Mutter nach Ägypten! Bleibt so lange dort, bis ich dir etwas anderes sage, denn Herodes lässt das Kind suchen und will es umbringen.« Da brach Josef noch in der Nacht mit Maria und dem Kind nach Ägypten auf. Dort blieben sie mit Jesus bis zum Tod von Herodes. So erfüllte sich, was der Herr durch seinen Propheten angekündigt hatte: »Ich habe meinen Sohn aus Ägypten gerufen.« Matthäus 2,13-15
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